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Crazy ist ein Film, der so wie er ist fast perfekt ist. Ich ziehe ihm nur einen Stern ab, weil ich ihn nicht oft sehen kann, ich werde dann zu melancholisch. Und das obwohl der Film eigentlich garnicht richtig traurig ist. Er ist wie er ist und fängt das Lebensgefühl dieser Jugend, im Enteffekt auch meiner Jugend in der ich mich immernoch befinde perfekt ein. Wenn ich diesen Film schaue komme ich mir vor, als wäre ich 30 und würde auf meine Jugendzeit zurückblicken, obwohl ich noch mittendrin bin. Ich bin dabei, und irgendwie doch nicht. Natürlich, ich bin etwas jünger als die "Generation" im Film, doch ist das Lebensgefühl gleich. Leicht melancholisch, nachdenklich. Genauso sind wir, genauso ist der Film und das macht ihn unwahrscheinlich sehenswert. Keine Teenie-Klischees, keine Glorifizierung des ersten Mals, alles ist so wie es ist, es ist authentisch.
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"Crazy" Overview
Crazy, der erste Roman des jungen Autors Benjamin Lebert, war eine kleine Sensation, ein Bestseller aus dem Nichts, der bewiesen hat, dass auch bei uns Literatur ganz nah am Leben und am Lebensgefühl einer Generation möglich ist. Nach dem überwältigenden Triumph des Romans war eine Verfilmung praktisch unvermeidlich und damit die Gefahr groß, dass aus einer frischen, ungeheuer wahrhaftigen Geschichte, nur auf den schnellen Erfolg hin kalkuliertes Kino wird. Doch zum Glück hat sich Hans-Christian Schmid, der mit Nach fünf im Urwald und 23 schon sein untrügliches Gespür für Jugendliche und ihre Nöte bewiesen hat, des Stoffes angenommen.
Der 16-jährige Benjamin, den die Neuentdeckung Robert Stadlober mit einer beeindruckenden Sicherheit und einem untrüglichen Gespür für die Würde seiner Figur verkörpert, war immer ein Außenseiter -- und das nicht nur aufgrund seiner halbseitigen Lähmung. Als sensibler und introvertierter Beobachter hat er bisher nie richtig gelebt, sondern immer eher daneben gestanden. Doch das ändert sich, als er in einem Internat in der Provinz ankommt. Dort findet Benjamin in der Clique um den aufsässigen Janosch (Tom Schilling) recht schnell Freunde und verliebt sich in das schönste Mädchen der Klasse, die aber auch von Janosch umworben wird.
Von den Verwirrungen der Jugend, den Momenten des Glücks und der Enttäuschung ehrlich und doch voller Witz zu erzählen, ist schwieriger, als man zunächst denkt. Die Versuchung, sich so wie Harte Jungs ganz auf rüde Gags und peinliche Klischees zu verlassen, ist groß. Doch Hans-Christian Schmid erliegt ihr nicht für einen Moment. Selbst in den derberen Szenen, in den unter anderem ein Schokoladenkeks eine entscheidende Rolle spielt, bewahrt der Film seine Würde und die seiner Figuren. Gleichgültig, ob man nun im Alter von Benjamin und seinen Freunden ist oder ob man die Pubertät und ihre ganz eigenen Fallen schon ein paar Jahre hinter sich hat, mit Crazy kehrt man zurück in diese Phase und kann noch einmal von der ersten Liebe und den Abenteuern des Erwachsenwerdens träumen. --Sascha Westphal
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