Cheap Wiedersehen in Howards End - Arthaus Premium (2 DVDs) Discount Review Shop
Meine Güte, wurde(n) ich (wir) lange auf die Folter gespannt: Schon 1992 produziert und nun endlich ist diese Merchant Ivory Verfilmung des Romans von E. M. Forster "Howards End" auf einer deutschsprachigen DVD erschienen! Sogar in einer Arthaus Premium Ausgabe, die sowohl was die inneren, als auch die äußeren Werte betrifft, sehr schön geworden ist.
Allein die Namen der Darsteller lesen sich für mich wie die 4 Gänge auf einer de Luxe Menükarte: Anthony Hopkins, Emma Thompson, Vanessa Redgrave, Helena Bonham Carter. Der Regisseur James Ivory, hatte nicht nur wieder Ismail Merchant als Produzent und Lebensgefährten seiner Seite, sondern auch wieder die Drehbuchautorin Ruth Prawer Jhabvala. Das Trio hat es auf etwa 50 Filme gebracht, darunter viele Perlen: "Zimmer mit Aussicht", "Was vom Tage übrig blieb" und "Maurice", um nur drei zu nennen. Da kann ja fast nichts schief gehen. :-))
England um ca 1910. (Die Kutschen sind schon motorisiert.;-)) Die kultivierten aber liberalen Bohème - Schwestern Helen und Margaret Schlegel treffen auf die konventionell verkrustete Familie Wilcox. Dies ist der Auftakt eine komplizierte Verknüpfung diverser Beziehungsgefüge, die sich zwischen den ungleichen Familien entwickeln. Es entsteht ein Kampf um Emanzipation und Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen, der sie letztlich alle an einem Ort vereint: dem Landsitz "Howard's End". Moral, Doppelmoral, Verdrängung, die sich langsam aufweichende Etikette und die sich ebenfalls im Auflösungsprozess befindende viktorianische Ständegesellschaft stehen im Zentrum.
Ich hatte eigentlich durch etliche vorherige Kostproben auf Youtube auch erwartet, dass eine Liebesgeschichte stark im Vordergrund steht. Es gibt zwar derer zwei aber sie spielen eher die zweite Geige und so richtig berührt haben sie mich ehrlich gesagt nicht. Egal, es müssen nicht immer die ganz großen Gefühle sein. Vielmehr ist es die Geschichte der zwei unkonventionellen Schwestern, auf die der Fokus gerichtet ist. Sie ergänzen sich, ja, bilden fast schon eine Art von Symbiose. Diese Einheit wird durch die Heirat der einen Schwester (Margaret / Emma Thompson ) aufgelöst, was die andere Schwester (Helen / Bonham Carter), die zwar die kämpferischere aber auch die labilere der beiden ist, schier den Boden unter den Füßen wegzieht.
Eine Zufallsbekanntschaft der Schlegels spielt auch eine tragende Rolle: Leonard Bast, ein strebsamer intelligenter junger Mann aus kleinen Verhältnissen, wird von den Schlegels ohne Erfolg unterstützt. Seine Armut hebt sich stark der materiellen Sorglosigkeit der Oberschichtsfamilien ab.
Das alles wird episch und wie ein prächtiger Teppich vor dem Zuschauer ausgebreitet.
Hach! Als Fan dieser ganzen tollen Schauspieler, der gediegenen Filmmacher und mit E.M Forsters Vorlage war dies natürlich ein delikater Schmaus für mich!
Fazit: Die Bilder sind erlesen und leise. Merchant Ivory verlassen sich ganz auf den ruhigen Erzählpol der Geschichte und die Kraft der Schauspieler.
Tipp: Wem dies gefiel, mag bestimmt auch Elizabeth Gaskell's "Wives and Daughters" (1999) - 3er DVD Set oder alles von James Ivory z.B. Zimmer mit Aussicht (Einzel-DVD).
Vorsicht: Wer kein ausgesprochenes Faible für fein gezeichnete Familien- und nostalgische Zeitgeistbeschreibungen übrig hat, könnte diesem Film auch gepflegte Langeweile unterstellen. Ich habe mich natürlich kaum eine Minute gelangweilt, aber der Film zeigt auch nicht gerade eine besonders mitreißende, wendungsreiche Handlung, sondern in langsamen detailverliebten Bildern, einen filigranen Blick auf zwei Familien in der spätviktorianischen Zeit.
Erschienen ist die DVD in einem Pappschuber mit Digipak. Das Inlay aus Pappe zu Ausklappen ist sowohl außen wie innen mit wunderschönen Filmbildern gestaltet und enthält zwei DVDs: 1. der Hauptfilm (136 Min) und 2. die Extras.
Die Extras beinhalten drei ausführliche Interviews mit Ivory und Merchant, Helena Bonham Carter und der Produktionsdesignerin.; einen Kurzfilm "Venice"; eine Abhandlung über das Design an sich; eine Fotogalerie und der Trailer sowie eine Trailershow mit Filmtipps.
Alles in englisch mit deutschen Untertiteln, die aber abschaltbar sind!
Außerdem liegt ein recht aussagekräftiges und nett bebildertes Booklet bei, wo es nicht nur um Howards End sondern um Period-Literaturverfilmungen im allgemeinen geht.
Sprachen/ Ton: Deutsch und Englisch je entweder 5.1 Dolbi Digital oder Stereo DD
Untertitel: Endlich gibt es deutsche Untertitel und aber zum Glück in einer anständigen Qualität und sie sind abschaltbar. Schade, dass die englischen Uts fehlen!
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"Wiedersehen in Howards End - Arthaus Premium (2 DVDs)" Overview
W - Wiedersehen in Howards End Arthaus Premium
"Wiedersehen in Howards End - Arthaus Premium (2 DVDs)" Specifications
Wiedersehen in Howards End ist E.M. Fosters außergewöhnlich subtile Geschichte über die verschlungenen Pfade der Privilegierten und über die, die sie verachten -- und über zwei bemerkenswerte Frauen, die über Klassenunterschiede hinweg sehen können. Dieser Film von James Ivory (Zimmer mit Aussicht, Was vom Tage übrigblieb) ist dramatisch und tragisch, aber auch überraschend lustig. Wiedersehen in Howards End konzentriert sich auf zwei unverheiratete Schwestern (Emma Thompson, die dafür einen Oscar bekam, und Helena Bonham Carter), die sich mit einen armen und jungen Angestellten anfreunden und, ohne es zu wollen, dessen Leben ruinieren. Währenddessen macht Thompson auch die Bekanntschaft ihrer sterbenden Nachbarin (Vanessa Redgrave), die ihr in ihrem Testament ein Haus vermacht -- das Testament wird allerdings von ihrem Mann (Anthony Hopkins) vernichtet. Aber ironischerweise trifft er Thompson und verliebt sich in sie, sogar als sich ihre Wege noch einmal mit dem jungen Angestellten kreuzen, dem es zunehmend schlechter geht. Der Film zeigt eine feinfühlige Darstellung, großartige Bilder und ein wunderbar sparsames Drehbuch von Ruth Prawer Jhabvala, das ebenfalls einen Oscar gewann. --Marshall Fine
Customer Reviews
Das Landhaus der Familie Wilcox... - Ray - Rheinfelden
Der englsiche Schriftsteller Edward Morgan Forster wurde am 1. Jan. 1879 als Sohn eines Architekten geboren. Da der Vater früh starb, hatten seine Mutter und seine Tante Marianne Thornton den stärksten Einfluss auf sein Leben und seinen Werdegang. Als Mitglied der höheren Kreise durfte er in Cambridge klassische Sprachen und Geschichte studieren und war in einigen intellektuellen Zirkeln. Als Erbe seiner Tante wurde er finanziell völlig unabhängig und unternahm am Anfang des letzten Jahrhunderts mehrere ausgedehte Reisen, nach Deutschland, Griechenland und Italien, wo er immer wieder zurückkehrte. Er begann das Schreiben und nach einigen erfolgreichen Kurzgeschichten verfasste er seine grossen Gesellschaftsromane wie "Zimmer mit Aussicht", "Reise nach Indien", "Wiedersehen in Howards End" oder dem zur damaligen Zeit sehr gewagten Roman "Maurice" über unterdrückte Homosexualität in den feinen Kreisen.
Seine Romane sind geprägt von einer sehr einfühlsamen und exakten Beschreibung der englischen Gesellschaft in der Zeit um 1900 bis 1920, Forsters treffende Beobachtungsgabe liess ihn zu einem sehr subtilen Zeitzeugen machen.
Seine Werke, die die Zwänge der wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich einflussreichen Klasse, der etablierten Elite aufzeigt, sind in den 80er Jahren durch die britischen Regisseure David Lean (Reise nach Indien) und vor allem durch James Ivory für das zeitgenössische Kino äusserst erfolgreich wiederentdeckt worden und machten den Schriftsteller auch einem ganz neuen jüngeren Publikum bekannt.
Tatsächlich gelang es allen Verfilmungen dem Geist der Vorlage gerecht zu werden und die Geschichten äusserst werkgetreu und atmosphärisch stimmig in grosse Kinobilder zu verwandeln.
"Howards End" wurde 1992 vom gleichen Team realisiert, das schon erfolgreich bei "Zimmer mit Aussicht" und "Maurice" (leider immer noch nicht auf DVD erschienen) zusammenarbeitete: Director James Ivory, Produzent Ismael Merchant und das Drehbuch wie gewohnt brilliant von Ruth Brawer Jhabwala verfasst. Die superben Bilder entwarf Kameramann Tony Pierce-Roberts.
Im spätviktorianischen England kreuzen sich die Wege der unkonventionellen, recht progressiven und emanzipierten Schlegel-Schwestern, Margaret (Emma Thompson) und Helen (Helena Bonham Carter) mit denen der sehr konservativen Familie Wilcox.
Die Familien lernen sich auf einer Wanderung in Deutschland kennen, die jüngere Helen besucht daraufhin den Landsitz der Wilcox, Howards End, und hat dort einen Flirt mit dem jüngsten Sohn der Wilcox (Joseph Bennett). Natürlich wird das Techtelmechtel von allen Seiten gebührend hochgespielt und ins Korsett der gängigen standesgemässen Konventionen gepresst, obwohl sich alles als harmlos und nicht weiter relevant herausstellt, aber fortan sind die Familien irgendwie miteinander verbandelt, man weiss aber auf keiner Seite, wie man damit umgehen soll. Problematischer wird es, als die Wilcox (Anthony Hopkins/Vanessa Redgrave) in London direkt bei den Schlegels gegenüber ein Haus beziehen. Margaret macht daraufhin einen Anstandsbesuch bei der Familie und freundet sich mit Mrs. Wilcox an, die schwer krank ist.
Helen lernt durch einen Zufall (sie verwechselt Regenschirme) den mittellosen, jungen Bankangestellten Leonard Best (Samuel West) kennen...
Arthaus Premium präsentiert den 3fachen Oscargewinner von 1993 (Emma Thompson, bestes Drehbuch, bestes Szenenbild) in einer sehr wertvollen Edition mit einigem an Bonus und mit einer sehr guten Bildqualität.
Wer gerne in eine andere Zeit eintauchen möchte, der ist bei "Howards End" richtig. Der Film schafft es perfekt die damalige Zeit und die Menschen darin zu porträtieren und die Schauspieler verbringen Höchstleistungen, um die Figuren mit all den Stärken und Schwächen "echt" werden zu lassen.
Sicherlich sind Filme wie "Howards End" nicht jedermanns Sache, denn sie bieten wenig Action und man muss sich schon die Mühe machen, einzutauchen und etwas Geduld aufbringen, den die Geschichte entwickelt sich nur langsam.
Für mich ist "Howards End" eine sehr gelungene Literaturverfilmung auf höchstem Niveau. Eine gute Empfehlung für Freude guter Filme mit historischem Hintergrund.
Die Welt kann man täuschen, sich selbst nicht. - Cartman -
Howards End stellte nach Maurice und Zimmer mit Aussicht die dritte Verfilmung eines Edward Morgan Forster Werkes von James Ivory dar. Im gesellschaftskritischen Oeuvre von Forster sicher die schonungsloseste und entlarvendste Zeichnung spätviktorianischer Prüderie und Standesdünkel. Anfang des 20. Jahrhunderts kreuzen sich auf einer Reise die Wege der Geschwister Schlegel, intellektuelle, progressive und sozialkritische Freigeister der englischen Mittelklasse und der gut betuchten Familie Wilcox, die ein in Konventionen gefangenes Leben führt. In der Folge verstricken sich die beiden gegensätzlichen Familien in ein komplexes Geflecht von Beziehungsstrukturen, die in Auseinandersetzungen um die Emanzipation von gesellschaftlichen Zwängen münden, deren Gravitationszentrum das Anwesen Howards End der Familie Wilcox ist.
Ivorys Verfilmung versucht dem Anspruch der Werktreue mit penibler und akurater Darstellung und schwelgerischer Ästhetik des spätviktorianischen Gesellschaftsbildes gerecht zu werden. Die Ausstattung der Sets ist entsprechend detailliert. Vor allem die Kameraarbeit ist so impressionistisch, dass man fast meinen könnte, Ivory versucht auf sublime Art und Weise und mit sensiblem Empfinden für die Zeit diese untergegangene Epoche auferstehen zu lassen. Was allerdings auch zwangsläufig dazu führte, dass das Heben des Themas auf eine überzeitliche (zeitlose) Ebene weitgehend verschlossen bleibt, ebenso wie die satirischen Seitenhiebe von Forsters Romanvorlage. Passend gewählt für Ivorys Art der Herangehensweise ist der Soundtrack im Stile der Spätromantik. Herausragend sind die erlesenen schauspielerischen Leistungen. Emma Thompson bekam für ihre Rolle der Margaret Schlegel den Oscar. Dem Ensemble um Hopkins, Thompson und Bonham Carter gelingt es grandios den Konflikt zwischen Lebenslügen, dem Vorspielen und dem Glaubhaftmachen falscher Gefühlswelten und dem daraus resultierenden inneren seelischen Sprengstoff auf die Leinwand zu bringen. Keine der Figuren wirkt bedingungslos sympathisch, da alle ihre wahre Persönlichkeitsstruktur hinter das gesellschaftliche Scheinleben zurückstellen und in der latenten Antizipation der heilenden Kraft der Wahrheit auf dramatische Punkte zusteuern. Gesten, Blicke, Mimik, Bewegungen, Unausgesprochenes anstatt Worte diktieren die wesentliche Kommunikation der Protagonisten.
Die Neuveröffentlichung dieses Sittendramas war längst überfällig. Die DVD ist mit vielen Boni sowie erstmals auch mit Originalbild und -tonspur ausgestattet.
Hat ja lange genug gedauert. - Florian Huber - Trier
Na Zeit wird's für ne anständige deutsche DVD-Ausgabe. Hoffen wir mal auf vieeeel Bonus und KEIN Digipack (da hier kein Wendecover möglich), sowie ne ordentliche Restauration. Der Film hat ja immerhin schon über 15 Jahre auf'm Buckel. Für den Film gibt's 5 Sterne.
JA ICH WEISS: WIE KANN MAN EINEM PRODUKT 5 STERNE GEBEN, DAS NOCH GAR NICHT ERSCHIENEN IST. ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN (BZW. LESEN).
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